Natürlich! Throning ist ein faszinierender Trend, der einige tiefere gesellschaftliche und psychologische Aspekte berührt. Hier sind weitere Details:
Nach aktuellem Verständnis beschreibt „Throning“ eine spezielle Dynamik im Dating bzw. in romantischen oder sexuell-intimen Beziehungen, die bei Teilen der Generation Z an Popularität gewinnt. Obwohl der Begriff (noch) nicht umfassend wissenschaftlich erforscht ist, ist er – ähnlich wie andere Dating-Trends – in sozialen Netzwerken und Lifestyle-Medien zu finden und wird dort diskutiert. Im Folgenden finden Sie ausführlichere Informationen, die verschiedene Aspekte des Phänomens beleuchten:
1) Worum es grundsätzlich geht:
• Der Begriff „Throning“ leitet sich vom Bild eines „Throns“ ab. Dabei wird die eine Person innerhalb der Beziehung als die „thronende“ Instanz oder „Herrschende“ angesehen, während die andere Person eher die Rolle eines (freiwillig) Untergebenen einnimmt.
• Diese Rollenaufteilung kann spielerische, aber auch stärker ausgeprägte Elemente von Macht, Kontrolle und Hingabe enthalten – bis hin zu BDSM-ähnlichen Dynamiken, in denen klare Absprachen zu Vorlieben und Grenzen notwendig sind.
2) Gründe für die Entstehung und Beliebtheit:
• Reaktion auf unübersichtliche Beziehungsformen: In einer Zeit, in der es immer mehr Beziehungsmodelle (z. B. offene Beziehungen, Polyamorie, unverbindliches Dating) gibt, kann „Throning“ eine Form der Klarheit oder Struktur bieten. Wer „auf dem Thron“ sitzt, hat (scheinbar) die Führung – was für beide Seiten reizvoll sein kann.
• Experimentierfreudigkeit der Gen Z: Die jüngere Generation ist dafür bekannt, sexuelle und emotionale Normen zu hinterfragen. Statt festgelegter Geschlechterrollen basiert „Throning“ oft auf dem freien Aushandeln, wer welche Rolle übernimmt, unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.
• Einfluss von Social Media und Popkultur: Memes, TikToks und Instagram-Beiträge spielen mit Bildern von sogenannten „Queens“ oder „Kings“, die auf einem „Thron“ sitzen und bewundert bzw. verehrt werden. Diese Ästhetik kann dazu beitragen, die Idee hinter „Throning“ zu verbreiten.
3) Abgrenzung zu anderen Dating-Trends:
• „Putting on a Pedestal“: Schon früher gab es den Begriff, jemanden ‚auf ein Podest zu stellen‘ (im Sinne von Idealisierung). Beim Throning kommt allerdings stärker die Machtdynamik ins Spiel: Der oder die Thronende genießt nicht nur Bewunderung, sondern übernimmt aktiv eine führende Rolle.
• BDSM / Dom-Sub-Beziehungen: „Throning“ kann als leichter Einstieg in Rollenspiele oder Machtdynamiken verstanden werden. Allerdings ist es in der Regel weniger formalisiert als eine klassische Dom-Sub-Beziehung – die Rollen können fließend oder nicht klar definiert sein, und es steht mitunter der spielerische Aspekt im Vordergrund.
• Weitere Trends (z. B. Breadcrumbling, Ghosting, Benching) beschreiben oft problematische Verhaltensweisen beim Dating. „Throning“ hingegen ist nicht zwingend negativ, wenn beide Seiten einvernehmlich Spaß daran haben und miteinander kommunizieren.
4) Psychologische und soziale Aspekte:
• Macht und Kontrolle: Ein Reiz besteht darin, dass eine Person das Gefühl von Kontrolle, Führung und bewusster Verantwortungsübernahme hat, während die andere Person freiwillig eine unterstützende bzw. unterwürfige Rolle einnimmt. Dieses bewusste Ausloten von Hierarchie und Hingabe kann für beide Seiten spannend sein.
• Identität und Selbstverwirklichung: Gerade in Phasen der Identitätsfindung (z. B. junge Erwachsene) experimentieren manche mit solchen Rollen, um eigene Vorlieben, Grenzen und Bedürfnisse besser kennenzulernen.
• Grenzen von Missbrauch: So wie bei allen Beziehungsmodellen, in denen Machtdynamiken eine Rolle spielen, besteht die potenzielle Gefahr, dass eine Person (unbewusst oder bewusst) Grenzen überschreitet. Eine klare Kommunikation, Konsens und gegenseitiges Einverständnis sind deshalb essenziell.
5) Praktische Umsetzung und Kommunikation:
• Gegenseitiger Respekt: Auch wenn das Rollenspiel suggestiv klingt – respektvoller Umgang ist die Grundlage, damit niemand sich ausgenutzt oder unwohl fühlt.
• Offenes Gespräch: Was sich in den sozialen Medien trendig präsentiert, sollte im realen Leben klar formuliert werden. Das bedeutet: Was reizt beide Seiten daran? Welche Vorstellungen und Fantasien gibt es? Wo sind No-Gos?
• Dynamik kann wechseln: Bei vielen Paaren oder Dating-Konstellationen wechselt die Rolle des „Thronenden“ und des „Untergebenen“ zwischen den Beteiligten. „Throning“ muss nicht immer eine feste Aufteilung bedeuten. In einigen Fällen ist es auch nur ein temporäres, spielerisches Element.
• Vereinsamungsfalle vermeiden: Wer permanent „auf dem Thron“ sitzt, kann sich isolieren, während die andere Person Gefahr läuft, zu stark in eine Abhängigkeit zu geraten. Regelmäßige Check-ins sind wichtig, damit die Beziehung ausgewogen und gesund bleibt.
6) Gesellschaftliche Diskussion:
• Befürworter/-innen: Sie sehen in „Throning“ eine neue Möglichkeit, das Thema Machtdynamiken in Beziehungen offen und kreativ anzugehen. Insbesondere in einer Generation, die Werte wie Individualität, Selbstbestimmung und Offenheit hochhält, können neue Konzepte faszinierend wirken.
• Kritiker/-innen: Einige warnen vor der Romantisierung einer ungleichen Beziehungsstruktur, in der sich eine Person stark unterordnet. Wichtig ist, dass niemand diese Rollenteilung als Vorwand für manipulative oder toxische Verhaltensweisen nutzt.
7) Fazit und Perspektive:
• „Throning“ ist nicht für jede Person oder jedes Paar geeignet. Wer jedoch neugierig auf einvernehmliche Macht- und Rollenspiele ist, kann es als ein Werkzeug verstehen, das Freude und Abwechslung ins Liebesleben bringt.
• Da es sich um einen recht neuen Trendbegriff handelt, gibt es (noch) kaum Langzeitstudien oder fundierte Forschung dazu. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich „Throning“ als fester Begriff etablieren wird oder ob er sich eher in die große Reihe kurzlebiger Dating-Phänomene einreiht.
• Wie bei allen Beziehungsmodellen gilt: Offene Kommunikation, gegenseitige Rücksichtnahme und Einhaltung persönlicher Grenzen sind unverzichtbar, damit sich beide Seiten wohlfühlen.
Kurzum: „Throning“ ist eine griffige Bezeichnung für eine spielerische, teilweise auch ernste Machtdynamik im Dating-Kontext, die sich vorrangig über Social Media verbreitet. Im Kern geht es darum, eine Person „auf den Thron“ zu setzen, was viel Raum für Kreativität, aber auch Klärungsbedarf im Hinblick auf Grenzen und Einvernehmlichkeit schafft.